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Sonstiges- Fußschmerzen

der gesunde Fuß

Der gesunde Fuß hat 2 Wölbungen, ein sog. Quergewölbe im Vorfuß und ein Längsgewölbe im ganzen Fuß. Die Wölbungen sind aber nicht starr, sondern durch Bänder und Muskeln elastisch. Durch diese Konstruktion kann der Fuß unser Körpergewicht auf einer sehr kleinen Fläche abfangen und dämpft die Stauchbelastungen beim Gehen ab, schützt also nicht nur sich selbst, sondern auch Knie, Hüften und Wirbelsäule.

Veranlagung und falsche Schuhe

Wie diese Gewölbe ausgeformt sind, wie stabil sie sind, das ist weitgehend in unserer Veranlagung festgelegt: Man sieht größere Veränderungen dieser idealen Architektur des Fußes fast nur bei Frauen, und dort oft schon bei der Mutter und Großmutter in gleicher Weise ausgeprägt - nicht deshalb, weil sie falsche Schuhe tragen oder getragen hätten, sondern weil sie das geerbt haben - und weil sie dazu oft noch falsche Schuhe tragen, weil sie einfach nicht wissen, was für ihre Füße gut ist.

Spreizfuß

Das Quergewölbe vorne ist fast nicht abgesichert, fällt also bei entsprechender Veranlagung und Belastung relativ leicht in sich zusammen. So entsteht ein „Spreizfuß“, bei dem der vordere Teil des Fußes immer breiter wird. Als Folge davon, durch Zug der Sehnen, bekommt man im Lauf der Zeit an der Großzehe einen sog. „Hallux (valgus)“, an den kleinen Zehen „Krallenzehen“ oder „Hammerzehen“ (vor allem am 2., manchmal aber auch isoliert am 5. Zeh).

Plattfuß

Im Gegensatz dazu ist das Längsgewölbe, das natürlich viel wichtiger und effizienter ist, sehr gut abgesichert, nicht nur durch Muskeln und Sehnen (vor allem die Beugesehnen der Zehen), sondern auch durch ein fingerdickes Band, das sich von der Ferse bis zu den Zehen spannt.(Vielleicht haben Sie schon einmal eine Brücke gesehen, die nicht genügend Widerlager an der Flußböschung hat. In solchen Fällen wird oft das Prinzip dieses Haltebandes verwendet, indem Stahlseile oder Eisenstangen von Brückenfuß zu Brückenfuß gespannt werden, wie in der Zeichnung. Dadurch kann die Brücke nicht einstürzen, wenn sie belastet wird.)

Modell des Fußes, aufgebaut wie eine Brücke

Modell des Fußes
Trotzdem gibt es auch an dieser Stelle Probleme, wenn entweder der Fuß schon veranlagt von vornherein „durchhängt“ („Plattfuß“) oder wenn durch jahrzehntelange Belastung die Ansatzstelle der Sehne an der Ferse schmerzt („Fersensporn“).

doch falsche Schuhe!

Das Erstaunliche bei all diesen Verformungen des Fußes ist, daß sie bei den heute üblichen geringen Belastungen eigentlich fast keine Beschwerden machen würden - wenn wir Schuhe, die für solche Füße konstruiert sind, tragen würden!Die Begriffe „Plattfuß“ und „Spreizfuß“ täuschen also einen Schrecken vor, der so gar nicht real existiert! Natürlich sieht ein Spreizfuß im Freibad nicht gerade elegant aus, aber er ist immer noch erstaunlich funktionstüchtig und schmerzt an sich kaum! Und sehen Sie sich einmal einen Langstreckenläufer an: Er hat in jedem Fall einen Plattfuß - und überhaupt keine Beschwerden, auch nicht beim Ironman-Triathlon!

Schuhdruck

Konkret: Die schmerzhaften Druckstellen am Großzehen-Grundgelenk innen seitlich oder oben auf den kleinen Zehen kommen vom Druck des Schuhs an diesen Stellen, nicht von der Verformung des Fußes!

Schuhe

Schuhe ausweiten

Die einfachste Abhilfe wäre also, wenn der Schuhmacher die Schuhe an den entsprechenden Stellen ausweiten würde, indem er sie über Nacht in einen Apparat einspannt. Das Ausweiten der Schuhe ist auch tatsächlich eine sehr wirksame Hilfe bei Fußproblemen.

Ledersohlen?

Aber daß die vielgelobten Ledersohlen den Fuß nur noch weiter kaputt machen, ist kaum bekannt. Dabei ist doch klar, daß eine harte Sohle die Stöße bei der Belastung ungedämpft auf dem Fuß weitergibt! Und unsere Böden - Asphalt, Stein, Parkett - sind nun wirklich nicht sehr fußfreundlich. Sollten wir da nicht etwas Polsterung in die Sohlen einbauen? Indem wir Krepp- oder Kunststoff-Sohlen tragen? Zumindest sollte man auf eine Ledersohle noch eine Gummisohle draufmachen lassen!

Pumps

D.h., Pumps sind gerade das Schlechteste, was wir unseren Füßen antun können! Wenn wir das nach dem Motto tun „Schönheit muß leiden“, dann kann das ja noch einen Sinn machen. Aber gesund ist es ganz sicher nicht!

Absätze

Wobei die Höhe des Absatzes fast keine Rolle spielt! Natürlich ist eine Absatzhöhe von 10cm oder mehr nicht gut, weil dadurch der Vorfuß überlastet wird. Aber 2-3cm sind überhaupt kein Problem!

enge Schuhe

Viel kritischer muß man enge Schuhe sehen, weil die Füße sich in einem engen Schuh nicht oder kaum bewegen können. Und wenn man beim Gehen die Zehen nicht bewegt, wird die Muskulatur schlechter, sodaß also die Gewölbe nur noch durch Bänder gehalten werden - und das geht nur kurze Zeit gut, weil alle Bänder, die nicht durch die Muskulatur unterstützt werden, ausleiern und dann gar keinen Halt mehr geben.

Schnürung

Damit ein vorne weiter Schuh aber am Fuß hält, muß er eine Schnürung haben und so den Fuß über die Ferse fixieren.

idealer Schuh = Bequemschuh

Ein für die Funktion des Gehens und Stehens idealer Schuh, ein sog. Bequemschuh, sieht also so aus:- Schnürung (keine Pumps oder Slipper)- feste Fersenkappe, um der Ferse Halt zu geben (ist z.B. bei allen Pumps realisiert!)- weiche und flexible Sohle- vorne weit, damit die Zehen „spielen“ können- Absatzhöhe 0 bis 4cm.

Mode

Mit diesen Vorgaben wird jeder Schuhkauf zur Qual, wenn die Schuhe auch noch etwas hübsch aussehen sollen. Aber die Diskrepanz zwischen Mode und Vernunft ist wohl nicht nur auf dem Gebiet der Schuhe festgeschrieben! Wenn das Quergewölbe vorne durchbricht, entsteht der beschriebene Spreizfuß. Er sollte zunächst konservativ, d.h. mit vernünftigen Schuhen, behandelt werden. Wenn das nicht mehr ausreicht oder wenn der Vorfuß bei Belastung weh tut, sollte man Einlagen tragen.

Einlagen

Metall- undPlexidur-Einlagen

Manche ältere Patienten schwärmen noch immer von den Metall-Einlagen, die sie früher einmal bekommen haben, manche auch von ihren alten Plexidur-Einlagen aus durchsichtigem Kunststoff. Solche Einlagen werden heute kaum noch hergestellt und getragen, einfach schon deshalb, weil sie relativ schwer sind.

Kunststoff-Einlagen

Die modernen Kunststoff-Einlagen dagegen sind sehr leicht und passen praktisch in jeden Schuh, zur Not auch in Pumps. Sie haben vor allem die Aufgabe, mit einem Polster vorne das Quergewölbe wieder anzuheben.

Hohlfuß

Daneben gibt es natürlich noch eine ganze Reihe von Spezialeinlagen, z.B. für einen Hohlfuß, bei dem das Längsgewölbe zu hoch ist,

Einlagen für Kinder zur Korrektur des Fußes

was im Lauf der Zeit immer zu einem Hohl-Spreizfuß führt, und ganz andere Einlagen für Kinder; aber eine „normale“ Einlage ist heute aus Kunststoff, nur halblang (nicht bis zu den Zehen vorne) und sehr leicht. Sie kann nach einem Abdruck oder nach Maß, nach einer Zeichnung, angefertigt werden.

Operation

nur selten ist eine Operation sinnvoll!

Erst wenn auch die Einlagenversorgung keinen Erfolg verspricht oder z.B. bei Mannequins, die auf das Tragen von eleganten Schuhen beruflich angewiesen sind, sollte man sich eine Operation überlegen. Dabei ist die Korrektur der kleinen Zehen unproblematisch; die Zehen werden etwas gekürzt und dadurch wieder gerade; jetzt können sie nicht mehr oben am Schuh anstoßen.

Etwas schwieriger ist schon die Operation am „Hallux“, weil man ja beim Gehen eine gute Beweglichkeit des Grundgelenks braucht und die deshalb bei dem Eingriff erhalten bleiben muß.

Kosmetik durch Operation verbessert

Das kleine Risiko der Operation wird aber in vielen Fällen wettgemacht durch die Tatsache, daß man danach wieder normale Schuhe anziehen kann und diese nicht „auslatscht“.

Die Fußinsuffizienz

Unter diesem Begriff werden alle möglichen Fußschwächen zusammengefaßt, z.B. auch der Plattfuß. Dabei gilt die aufgestellte Regel erst recht: Zuerst Tragen von bequemen Schuhen, dann Einlagen; eine Operation kommt hier nur bei Folgeveränderungen in Betracht.

Der Fersensporn

Hier ist, wie beschrieben, das Längsgewölbe des Fußes schwach, sodaß die Fußaponeurose, das fingerdicke Band unten im Fuß, zunehmend angespannt wird. Und wie bei allen überlasteten Sehnen am Körper „verkalkt“ hier der Sehnenansatz. Das ist durchaus sinnvoll, weil dadurch die Stabilität des Bandes zunimmt.

Wenn aber das Längsgewölbe noch schwächer wird, kommt es zu einer immer stärkeren Belastung des Bandes, das dann zunehmend am Ansatz an der Ferse schmerzt. Aus unserem Modell mit der Brücke wird klar, daß das Band entlastet wird, wenn man die Brücke (oder den Fuß) gedanklich hochkant stellt. D.h., wenn man bei Schmerzen in der Ferse auch nur leichte Absätze trägt, ist der Zug an der Ansatzstelle schon deutlich gemindert.

Absätze tragen!

Und das ist auch die Therapie: Ständiges Tragen von leichten Absätzen, evtl. von Einlagen mit einem Fersenpolster und einem Loch genau an der Schmerzstelle, um diese hohlzulegen.

(Ein Fersensporn ist also kein „Sporn“, der sich in das Fleisch des Fußes bohren würde und den man operativ entfernen könnte. Dabei würde man ja nur das Band durchschneiden und hätte hinterher überhaupt keinen Halt mehr i

Fazit

Fazit bei allen Fußproblemen: Das Wichtigste ist das Tragen von Bequemschuhen; mit Einlagen kann man dann noch viel erreichen; und operative Maßnahmen kann man im allgemeinen noch hinausschieben!

 

 

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