Sportmedizin- Kinder und Sport
Die heutige
Erwachsenengeneration ist die erste Generation in der Geschichte der
Menschheit, die das Mindestmaß an körperlicher Bewegung, um gesund zu bleiben,
nicht mehr erfüllt. Im Vergleich zur jetzigen älteren Bevölkerung müssen wir uns
also bald auf höheren Fallzahlen an Gebrechlichkeit, Osteoporose,
Pflegebedürftigkeit und vielen sogenannten Zivilisationskrankheiten
(Bluthochdruck, Diabetes mellitus usw.) einstellen.
Noch dramatischer
sieht die Situation bei der heutigen Kindergeneration aus, die sich immer
schlechter ernährt und immer mehr Zeit vor dem Fernseher und Computer
verbringt.
Folgen sind neben
dem offensichtlichem Übergewicht immer mehr Kinder und die damit verbundenen
Krankheiten, eine Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit (Kraft, Ausdauer,
Schnelligkeit, Beweglichkeit) und sogar der geistigen Leistungsfähigkeit (IQ).
So sind Beschwerden
am Bewegungsapparat wie Rücken-, Knie- und Hüftschmerzen keine Seltenheit mehr.
Haltungsschwächen
Häufig erkennen
Eltern eine „krumme Haltung“ Ihrer Zöglinge und ermahnen diese zu gerader
Haltung. Da während des Wachstums der Knochen schneller wächst, als der
muskuläre Apparat, der den Körper hält und stabilisiert, ist eine „krumme
Haltung“ in diesem Alter oft „normal“. Ein Arzt sollte aufgesucht werden, um
gefährdende Ursachen für die Fehlhaltung (z.B. Skoliose, also
Rückratverkrümmungen) auszuschließen.
Durch noch so viele
Ermahnungen wird Ihr Kind nicht gerader, sondern wird einem unnötigen Konflikt
ausgesetzt. Besser ist, die Fehlhaltung nicht permanent anzusprechen, sondern
die häufigste Ursache, nämlich ein verzögertes Muskelwachstums, durch
entsprechende Trainingsreize auszugleichen.
Spitzenknochenmasse
Eine Reserve an
Knochenmasse wird während der Jugend (bis zum 25. Lebensjahr) aufgebaut,
abhängig von Ernährung, Genetik und vor allem sportlicher Aktivität. Bei der
jetzigen Erwachsenengeneration, mit geringerer körperlicher Belastung und
Fehlernährung durch wenig Milchprodukte und viel „Calciumräuber“ (z.B. Cola,
Limonaden) in der Jugend, erwarten wir auch eine deutliche Zunahme der
Osteoporoseproblematik.
Vorbeugen
Die körperliche
Aktivität in Kindheit und Jungend liefert die Basis für Gesundheit in späteren
Jahren und eine positive geistige Entwicklung.
Fördern und fordern
Sie die sportlichen Aktivitäten Ihrer Kinder, im Schulsport, im Sportverein und
in der familiären Freizeitgestaltung. Fehlentwicklungen und Fehlhaltungen des
Bewegungsapparates können so vermieden werden.
Schaffen Sie Ihren
Fernseher ab! Verbringen Sie stattdessen mehr spielende Zeit mit Ihren Kindern,
am besten tobenderweise draußen! Das Entscheidende im Weltgeschehen bekommen
Sie über die Zeitung, Internet und das Radio ohnehin mit, alles Zerstreuende
und Unterhaltende lenkt Sie doch vom Wesentlichen ab, außerdem leiden Sie
bestimmt doch auch unter Zeitknappheit.
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