Sportmedizin- Trainingslehre
Gesundheitsorientiertes Training entspricht
dem Aufbau und der Wartung des Bewegungsapparates zur Erhaltung seiner
Funktionsfähigkeit – das ganze Jahr über. Diese Art von Training gehört eher in
den Bereich der Körperpflege, vergleichbar dem Zähneputzen.
Überkompensation
Die Trainingsreize
führen zu einer Ermüdung des Körpers, er wird also von uns bewusst aus seinem
Gleichgewicht gebracht. Um in der Zukunft zu verhindern aus dem Gleichgewicht
zu kommen, regeneriert der Körper über das ursprüngliche Leistungsniveau
hinaus. Diesen Anpassungsprozeß, für eine nochmalige zukünftige Belastung
besser gewappnet zu sein, nennen wir Überkompensation.
Mit der
Trainingslehre versuchen wir Intensitäten von Belastungen und
Erholungszeiträume so zu wählen, dass Sie bestenfalls kontinuierlich Ihre
Leistungsfähigkeit steigern können, indem auf dem „Gipfel der Überkompensation“
der nächste Trainingsreiz gesetzt wird.
Regeneration
Im Gesundheitssport
gilt die Faustregel, dass zwischen den Trainingseinheiten mindestens 48
Stunden, längstens fünf Tage liegen sollten. Unterschiedliche Sportarten mit
anderen Belastungsanforderungen an den Körper können meist schon früher
durchgeführt werden.
Bei nicht
ausgeheilten Verletzungen, sowie
akuten oder chronischen Infektionskrankheiten, sollten Sie länger pausieren.
Um die Regenration
nach dem Training zu beschleunigen, trinken Sie direkt nach Training
ausreichend und nehmen Sie innerhalb von zwei Stunden etwas Eiweißhaltiges zu
sich (z.B. 300 ml Milch).
Konditionstraining
Zum
Ausdauertraining sind prinzipiell alle Sportarten geeignet, die dauerhaft, dass
heißt für mindestens 30 Minuten ohne Unterbrechung, das Herz-Kreislaufsystem
anregen, z.B. Schwimmen, Radfahren,
(nordic) walking, Joggen, Rudern, Langlaufen oder Inlineskaten.
Das Training
sollten Sie mindestens 2x pro Woche durchführen.
Um eine optimale
Herzfrequenz (Puls) fürs Training zu ermitteln, führen Leistungssportler eine
ausführliche Leistungsdiagnostik mit Laktatmessungen durch (bei Interesse, bitte
an der Rezeption melden). Für den normalen Sportler ist dies aber nicht
notwendig, sondern er trainiert zwischen 120 – 140 Herzschläge pro Minute, es
sei denn es sprechen medizinische Gründe (z.B. Herzinfarkt) dagegen. In diesem
Falle, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Hausarzt halten und ggf. ein EKG unter
Belastung durchführen.
Auch für die hier
nicht explizit angesprochenen Ausdauersportarten inklusive von Aerobic-Training
und ähnlichem, gilt als Ziel eine Pulsfrequenz von 120-140 Schlägen pro Minute
für mindestens 30 Minuten und mindestens zweimal in der Woche.
Krafttraining
Als Faustregel
gelten:
- Wärmen Sie sich vor dem Training für 5-10
Minuten auf.
- Führen Sie die Übungen langsam und nicht
mit Schwung durch. Am Anfang zählen Sie am besten laut in beiden
Bewegungsrichtungen auf 3 und halten in der Endposition auch für 3 Sekunden.
- Die Intensität sollte etwa 80% der
Maximalkraft entsprechen, so dass meist 8-12 Wiederholungen möglich sind.
Schaffen Sie mehr Wiederholungen, erhöhen Sie das Gewicht/die Intensität,
schaffen Sie weniger, reduzieren Sie wieder.
- Vermeiden Sie eine Pressatmung. Dadurch
steigt der Blutdruck, was bei manchen Patienten ungünstig wäre.
- Beißen Sie nicht auf die Zähne! Sollten
Sie Schmerzen haben, vor allem in Gelenknähe, halten Sie Rücksprache mit Ihrem
Therapeuten oder Arzt.
- Wählen Sie am Anfang nicht mehr als 6
verschiedene Übungen und machen Sie zwischen den Übungen ca. 1 Minute Pause.
- Geübte können nach Durchlaufen eines
Curriculums nochmals eine Runde starten, achten Sie jedoch auf eine hohe
„Bewegungsqualität“.
- Lockern Sie sich nach dem Training
wiederum für 5-10 Minuten z.B. auf dem Rad und dehnen sie die Haltemuskulatur.
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